RĂĽck.Fall

18: 15 - Freitag, 27. März 2009

Heute morgen hab ich mich noch ganz gut gefĂĽhlt, bis ich mich neben einen Stuhl setzte und rĂĽcklings ins Mobiliar fiel . Nix passiert, tat nur weh.

Seitdem hab ich mich dann wieder ins Bett gefläzt, geheult und „bald tot “ gespielt. Bis der Doktor kam und mir etwas klar gemacht hat. Ich lebe, und aller Vorraussicht nach noch länger (ohne Gewähr) Gevatter Tod hat er jedenfalls noch nicht an meiner TĂĽr gesehen.

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21: 21 - Donnerstag, 26. März 2009

LE, meinen Gedanken, meinem Herzen. Meiner Seele

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AUF.SCHNITT

20: 56 - Donnerstag, 26. März 2009

Das war eine der fröhlichsten OPs, die an mir durchgefĂĽhrt wurden. Gut, die Betäubung fĂĽhlte sich an, als wenn der Doktor das Ding einfach aus mir rausreiĂźen wĂĽrde (was mich dazu brachte zu sagen „soviel zu Palliativ“; aber danach und bisher null Schmerzen. Sehr guter Job, Doc!

Schlimm waren die vier Tage danach. Liegen bleiben. Ich hab mir damit gleich ne Depression eingefangen, im Schlaf geheult, bis heute Abend nichts (auĂźer ner Gurke und ner Birne) gegessen. So langsam fang ich mich wieder, eben gab es normales Abendessen, was einige hier erleichtert hat. Also habt noch Geduld, bitte.

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OH.PERFORATION

15: 46 - Montag, 23. März 2009

Ich hab schon mal diesen Gnubbel am rechten Oberschenkel erwähnt.

Der ist super toll gewachsen, tut weh und wird folgerichtig am Dienstag entfernt. Bin gespannt, wie lange das zum Heilen braucht.

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† DIE REALITĂ„T

18: 08 - Sonntag, 22. März 2009

Vier FĂĽnf Gäste sind hier in dieser Woche verstorben, still, von mir unbemerkt fast – wenn nicht fĂĽnf Mal Särge an mir vorbeigerollt wären. Man kann zwei Typen unterscheiden: die Hochwertigen mit Beschlägen, und die aus schlichter Fichte/Kiefer/Tanne, die wohl ihr Ende in einem Krematorium finden werden. Bei den hochwertigeren Särgen ist Eiche Rustikal das von mir meist bemerkte Modell.

Die Särge, auch wenn sie nur einen halben Meter an mir vorbeirollen, machen mir nichts aus – das sind schlicht Transporte fĂĽr mich. Und sowieso: ich habe ja gar keinen Kontakt zu den anderen Gästen. Wenn man das mal so sieht, dämpft das auf realistisch Weise meine vor einigen Tagen beginnende Euphorie in Bezug auf die vielleicht doch längere Lebenszeit. Der erwartete Tod dieser Menschen bedeutet: Nichts ist annähernd sicher fĂĽr mich, nichts kann eine noch so gut gemeinte Prognose (Monate, vielleicht Jahre) bestätigen. Auch nicht entkräften. Was ich meine, ist: Ich fange den Tag (Carpe Diem), und ich warte nicht mehr bis „morgen“. Macht jemand mit?

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Kleiner Snack

17: 49 - Sonntag, 22. März 2009

Ab und an muss ich einfach bei youtube stöbern, und manchmal find ich da solche Sachen wie „lucilectric“. Den zweiten Song fand ich immer schon besser. Der hat was Liebevolles.

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Vorher

15: 34 - Sonntag, 22. März 2009

2007 habe ich eine viel zu kurze Zeit lang versucht, mich zu bewerben. Ende September saßen Therese und ich auf dem Balkon in LE und dachten gemeinsam für eine solche Bewerbung über meine Stärken und Schwächen nach. Das ist das Ergebnis, das so abgeschickt wurde.

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich möchte mich mit dieser eMail und der angehängten Mappe mit Arbeitsproben und Lebenslauf bei Ihnen als freier Texter vorstellen.

Seit 1998 arbeite ich – mit Unterbrechungen – als freier Journalist und Texter und habe in dieser Zeit auch schon die Redaktion eines Internetportals geleitet. Dazu kommen diverse, auch private oder ehrenamtliche Projekte, in denen ich entweder die Leitung ĂĽbertragen bekam oder in der Konzeptionsphase stark involviert war.

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