Archiv der Kategorie ‘Ich hätt da gern mal ein Problem‘

Tag 89 [ Lauf, Junge, Lauf! ]

Donnerstag, den 16. April 2009

Irgendwann bekomme ich eine (waren so viele, dass ich mich grad nicht entsinne, welche das war) schlechte Nachricht in den vergangenen Monaten, habe mein MP3-Handy im Ohr, laufe eine sonnige Straße lang und höre das, schrecklich laut und beinahe höhnisch (die Welt gehört dir und der Rest deines Lebens beginnt):

Heute also:Müde, aber unterwegs. Alles soweit im grünen Bereich mit Schwindelanfällen, Irritationen und dieser Wachsamkeit, ob vielleicht doch ein Muskelkrampf … ? Sehen Sie, Doc? Nix mehr mit irgendwem was vormachen wollen.

Und noch was für Sr. Sybille: Dankeschön. Das kurze Gespräch an der Tür hat mir die Sorge genommen, mich aus dem Haus rollieren zu lassen. Sie haben Recht: Mir kann ja im Prinzip und – ja – nichts passieren. Das ist ja genau wie hier drinnen: auf den Boden setzen, abwarten, sammeln – und hoch den Hintern. Danke 🙂

No Laughing

Donnerstag, den 16. April 2009

Ab sofort 🙂

Tag 88 [ Update – Sistersday ]

Mittwoch, den 15. April 2009

Ich habe wohl nur folgende Optionen: Liegen bleiben und so schnell noch ein Zimmer frei machen, weil ich dann auch liegen bleibe – oder mit Rolli und Risiko und bedächtig kleine Strecken zu Fuß machen innerhalb des Hospiz und mobiler werden.

Update

Heute also Tag der Geschwister. Meine ist da, schiebt mich ins Penny und wir kaufen fürs Mittagessen ein. Vorher krieg ich noch eine Art liebevollen Anpfiff vom Doc Langenbeck, den aber Pe besser wiedergibt, ja? Wie auch das mit den Muskelkrämpfen?

Das Wetter ist grandios, wir beide gut gelaunt und kaufen für das Draussen-Essen Mettenden, Kartoffelsalat mit Lachs, Eiersalat, Geflügelsalat und Baguette. Dann wird gegessen, ich matsche kaum rum, wir haben Spaß. Herrje, die Kleine (Pe) kann erzählen … ich liebe das, wenn sie so in sich ruht und einfach entspannt quasselt; liest du das, Pe?

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Tag 86 [ Nachschlag ]

Montag, den 13. April 2009

Stell dir vor, jemand kommt in deine Wohnung, putzt, räumt auf, und am Ende stehen deine Möbel woanders und das, was du weggeräumt hast, damit es nicht im Weg steht, liegt irgendwo vermeintlich besser untergebracht, herum. Dann ärgerst du dich und räumst das wieder richtig.

Stell dir vor, das ist nicht deine Wohnung, sondern nur ein Zimmer in einem Hospiz, in dem du mit einem Rollstuhl manövrieren musst und mit körperlichen Handicaps wie: links nicht richtig sehen können, Schwindelanfällen, wegknickenden Beinen zu kämpfen hast. Dann stolperst du im schlimmsten Fall und legst dich lang, oder schmeißt Sachen auf den Boden, weil der Rolli sich verhakt. Beim Angeln danach und beim Weg freiräumen kommst du gefährlich in Schieflage …

[hidepost] Also, liebe Leute und Pflegeteam: Nicht tun. Nicht nochmal. Das hat mich heute drei mal Adrenalinschübe vom Feinsten und fast eine ganze Stunde Arbeit gekostet.[/hidepost]

Kein Umstellen der Sitzmöbel mehr, kein Wegpacken meiner Schuhe, Hygieneartikel, Decken, Klamotten und Kartons, ohne mich zu fragen, bitte. Ich hab noch was vor und will nicht wegen sowas mir den Schädel brechen müssen. Danke 🙂

Zähn.Er.Pack

Dienstag, den 7. April 2009

Mal wieder ein paar Kurzinfos aus dem Todestrakt.

1. Wieso liest man so wenig von dir und deinem Leben in letzter Zeit?

Nachdem ich zwei Mal (schmerzhaft) hinfiel und vom zweiten Mal inkl. der nachfolgenden, leichteren Depression noch einige Blessuren zu verarbeiten hatte/habe, mein Verstand und andere Dinge länger nicht auf einen gemeinsamen Weg verzichteten und ich im Rollstuhl saß/sitze, meine Koordination zum Teufel ging … könnt ihr euch vorstellen, wie schwierig da das Schreiben eines solchen Textes sein kann?

Ist es jedenfalls. Außerdem war ich ständig müde.

2. Wie geht’s dir aktuell?

Jetzt, 11:05 Uhr am 7. April? Prima. Bisschen müde, aber prima. Pe kommt nachher, die Mittagssonne zeigt sich, ich hab gefrühstückt und freu mich wie blöde auf heute Abend.

3. Neues aus Puka-Puka?

Ja. Später.

4. Pläne?

Ja. Ich geh heut Abend ins Bett und stehe morgen früh wieder auf. Dazwischen esse, uriniere ich, und versuche, bei beidem nicht zu Tode zu stürzen.

5. Wieso bist du eigentlich noch da?
a) Ich meide Skipisten und Kölner Innenstadtviertel.

Keine Ahnung, ehrlich.

6. Wie war das mit Uli, Pe und dir letztens?

Ein Familienstress. Sorry, dass das so öffentlich war. Uli und ich haben gestern festgestellt, dass wir schon öfter seit 2004 so aneinandergerasselt sind. Falscher Zeitpunkt für uns beide, und jetzt ist das beigelegt und vergessen.

7. Schreibst du jetzt wieder öfter selbst?

Ich versuch’s. Wirklich. Danke, dass ihr trotzdem geblieben seid, obwohl das Finale noch nicht absehbar ist! Gut, „die ich-wär-so-gern-Grafikerin aus Wien“ wird langsam ungeduldig, aber wen juckt das, he? Ob und wann Luna-Mae-Bilder oder andere Sachen wiederkommen, entscheide ich spontan, ne?

8. Steht medizinisch was an?

Nur Fäden ziehen am Bein. Demnächst. Denke ich. Oder die lassen die dran für den Haken, mit dem ich in der Verwertung lande.

9. Brauchst du was?

Gute Frage. Das mit dem Handy ist ja in die Wege geleitet. Wegen der Cam wird grad recherchiert.Süßes? Nein, nicht wirklich. Alkohol? Nö. Hab ich noch genügend. Gute Gedanken, ein Brief oder ne Mail, Nachsicht mit mir altem Metastasi und – okay, das ist was anderes: Zigaretten sind immer so eine Sache, Manchmal Mangelware … Und oft ist das hier so langweilig, dass ich zu viel rauche … Darüber (in Maßen, also nicht stangenweise, bitte) würde ich mich auch freuen können.

Nur: Alles, was ich nicht in der von innen undurchsichtigen Kiste mitnehmen muss, ist nur rausgeschmissenes Geld, Freunde.

10. Apropos: Geld. Da war doch was?
Für solche Dinge fragt bitte freundlich (der ist schon genug gestraft mit mir) bei Onkel Uli nach. Ihr wißt, was ich meine.

Danke 🙂 Bis bald!

Zwei.fla

Samstag, den 4. April 2009

[hidepost]Manchmal bricht man sich das Hirn wegen Dingen, die man eh nicht ändern kann. Der Song ist die rotzig-düsseldorferische VariAnte von CARPE DIEM, FANGE DEN TAG.

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[hidepost] Ralf aus Köln: Dankeschön! ne schöne jrooß! [/hidepost]

Helden.haft

Donnerstag, den 2. April 2009

Ich, Kingtress Mirabellè schreibe heute im Auftrag von King Alfried, der Aufgrund eines waghalsigen Fallschirmsprunges zur Zeit seine oberen Extremitäten nicht voll ausnutzen kann.
Das bedeutet: er kann nicht per Hand schreiben, er kann nicht tippen und das SCHEISS Handy ist auch kaputt. Lesen kann er SMS, aber nicht mehr beantworten. Bitte schickt ihm keine Mails mehr mit Fragen, die länger beantwortet werden müssen als mit ja oder nein.

Das ganze wird noch ein paar Tage dauern, aber sobald seine oberen Extremitäten wieder benutzbar sind, werdet ihr neues aus der Königsresidenz erfahren.

PS: Wien… danke für die Klappe 🙂