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Sinneswandel

Donnerstag, den 5. März 2009

Sorry, war heute etwa 2,5 Stunden zu Fuß unterwegs, um mal andere Dinge wahrzunehmen; Gerüche, Geräusche, Gesichter … und danach war ich so platt, dass ich um 21:00 etwa in den Schlaf gefallen bin bis grad eben. 5 Stunden reinrassiger Erholungsschlaf mit einmal wachwerden inklusive.

Davor und dazwischen hab ich mich um eine Kleinigkeit kümmern müssen: ein ich hab Besuchsverbot ausgesprochen, und damit eine menschliche Metastase entfernen können, meinen Neffen schockiert (denke ich), das Personal wegen des Verbots informiert, das also offiziell gemacht, und im Wissen darum richtig gut geschlafen. Richtig gut.

Am Mittag ein gutes Gespräch mit dem Keksdoc gehabt; Zurzeit sieht man mich nicht akut in Todesgefahr, interpretiere ich daraus. Und dass mein Wunsch, noch ’n büschen weiter zu machen, okay und gut ist, und gar nicht so utopisch eben. Wir sehen mal, ne?

Pieday … macht mir ein bisschen Sorgen, dass so wenig Resonanz kommt. Nicht nett, nicht gut, Leute. Ich gab ja zu, dass das ein bisschen kurzfristig ist, um zu kommen. Aber nicht, um zu antworten, ja? Wir werden sehen, was morgen los sein wird, wir werden analysieren, was wir anders machen müssen; der Keksdoc (der mir mittlerweile anscheinend eine Mittäterschaft anhängen will – bietet der mir doch tatsächlich einen Griff in die Dose (die aus Glas ist, übrigens, und unten Keksschichten beherbergt, die noch nie jemand zuvor gesehen haben kann) an. So ein Fuchs.

Jedenfalls: Auf seine Anregung habe ich mal nachgesehen: Gegen Mitte April steht in den historischen Archiven eine weitere Festivität auf dem Plan. Wir kümmern uns darum ab dem Wochenende.

Gesundheitlich sieht es so aus: Körperlich ganz okay, leichte Probleme mit dem Bauch, dem Atmen – aber das ist alles unter Kontrolle und wird nach Bedarf behandelt. Ich wiege 108 Kilo, übertreibe das mit dem Bewegungswahn, fühl mich aber gut dabei. Kurz: These are the best days of my life (since 2008).

Update Pieday

Mittwoch, den 4. März 2009

Ganz schön wenig Resonanz. Lasst mich nicht hängen hier.

Das sind die momentan verfügbaren Daten zum Pieday am Donnerstag ab 15 Uhr:

Folgende Kuchen sind vorhanden:

Schmandtorte (von kingtress)
tarte au chocolate (von kingtress)
Marmorkuchen (von Zippi) (von Pe)
Obsttorte (von Pe)
Käsekuchen (von Pe)
Frankfurter Kranz (von Pe)
Buttercreme (von Pe)
Flämmkuchen (von Pe)

Was noch fehlen würde: Mehr Gäste, Obstsalat, Kaffeespenden.

Wie sieht’s aus?

First Official Pie Day

Mittwoch, den 4. März 2009

Die Ministerin für Kuchen, Kaffee, Organisation und Süßkram und Princess of Soulfood, Hugs, kinglove and kidseducation gibt bekannt:

Am Donnerstag, 5. März 2009, ab 15:00 Uhr, begeht das PukaPuka-Konsulat in Dülken aus nichtigem Anlass den 1. Pieday (gespr.: Paihdäieyh) des Königreiches (gespr.: Königreiches) Wohlwollend-dankbar begleitet vom King of Puka-Puka (Thronprätendent) und seiner hinreißenden kingtress.

Der Ablauf:

Gegen 15 Uhr erwarten wir unsere Gäste an der bekannten Konsulatsadresse „Hospiz“ in Viersen-Dülken. Anschließend beginnt die Feierlichkeit entweder im historischen „Wohnzimmer“, bei Sonnenschein und gutem Wetter im Terrassen-/Außenbereich.

Eingeladen sind alle Besucher des Kings, die sich rückmelden (siehe Abschnitt Anmeldung). Besucher ohne Rückmeldung können unter Umständen nicht untergebracht werden.

Wegen der Vielzahl des Personals und weiterer, gehandicapter Personen, der desolaten Staatskasse und aus Spaß an der Freud‘ sind Kaffee- und Kuchenspenden willkommen. Bitte ebenfalls im „ich komme“-Kommentar vermerken.

Nachfolgend eine Liste der ehrenwerten Persönlichkeiten, die die Majestäten zu gerne unter anderem um sich herum sehen würden:

Lady Kowalewski (Staatsbeauftragte für das Unterbringungswesen und Ausstattung)
Lady Mischkies , das verfügbare und anwesende grafschaftliche Personal. Darüberhinaus freut sich das Königshaus über:

Lord Doug (Justiziarregentschaftshauptgeneralist)
Lady Zippi (Gesundheits- und Wellnessbeauftragte für die nördlichen Körperregionen)
Lord Uli (Regentschaftsberater für spezielle diplomatische Missionen und herrschaftlich bestellter Einflüsterer mit Lady Maria
Lady Schnuppsi (regentschaftliche Vertraute)
Lady bettyboop (Diplomatberaterin für rheinische Angelegenheiten und medizinische Aufklärung)
Lord OpaRolf (wissenschaftlicher Dokumentarist)

sowie die hier nicht genannten, aber freudig erwarteten weiteren Angehörige des Königshauses.

Kleiderordnung

Bitte leger inkl. Sonnenbrille und entsprechend südseelichem Sprach-/Wortschatzgeplänkel-Vorrat erscheinen. Huldigungen der Herrscher oder des Adels sind zu unterlassen. In den imaginären Pool urinieren ebenfalls.

Neben konditorellen Kuchenattraktionen erfreut sich die feiernde Gesellschaft mit Sicherheit an noch zu spendenden Erfrischungen wie Obstsalat, Mahama-Mama sowie ausladenden Shrimps- und Kaviarkreationen.

Der letzte Satz mit den Shrimps ist Zeugnis des unvergänglichen Humors des Königs von Puka-Puka.

Meine.

Dienstag, den 3. März 2009

Ich mach noch n büschen weiter, Pe. Danke. Ohne Dich würd ich das gar nicht erst anfangen …

Du weißt, dass ich nur deshalb noch lebe, weil du da bist und auf mich aufpasst? Weil du mich auftankst und so unerschütterlich liebst, egal, was ich grad wieder für einen Blödsinn verzapfe? Dass die Ärzte mich immer wieder reparieren, beiflicken und zum Laufen bringen, viele mich verwundert und freundlich bestaunen und mir helfen, und sich fragen, woher das grad alles kommt, was in mir ist?

Du weißt, dass das deines ist? Dass ich ohne dich nicht komplett bin, tatsächlich nicht sein kann im Sinne von „Dasein“? April, erste Diagnose in der Helios: Ein kiwigroßes Stück Dreck in meinem Kopf. Du bleibst relativ ruhig, fragst, was wir wollen, dass es ist: Tumor oder Metastase. Wir wollen die Metastase, und du sagst: Das ist eine. War es dann auch. Raus im Rollstuhl und deine unglaubliche Sicherheit, dass ich die überleben werde, dass ich alles zurückbekomme, was mir fehlt: Bewegungsfähigkeit, Motorik, Hirnfunktionen. Nach der OP sehe ich, wie Recht du hattest. Nur einmal hast du dich dann getäuscht: Du hast geglaubt, ich würde länger zur Erholung brauchen, und brichst fast zusammen, als du um die Ecke kommst und ich im normalen Stuhl am Aufzugsbereich sitze …

Dann der Garten, das Essen, die Party zum Geburtstag, die vielen Besuche mit deinen wunderbaren (und nur beinahe nie nervenden) Kids und den wundersamen männlichen und weiblichen Mitbringseln. Die vielen Fahrten zum Krankenhaus und das Versprechen, dass du mich da niemals gegen meinen Willen zurücklässt, das du auch gegen so viele Widerstände durchgsetzt hast. Dein Vertrauen in mich.

Die Enddiagnose. Diese Kraft, zu akzeptieren, dass ich akzeptiere uind mich arrangiere. Die Gespräche, wieder und wieder reden wir über uns, Leben, Sterben und einfach nur so. Du bringst mich zum Lachen, wenn ich eigentlich nicht wüsste, wieso. Rufst die Kavallerie, als ich nicht mehr weiterweiß, außer zu weinen. Du einst die Dinge, und dann auf einmal: ein Funke, eine Explosion, mein Fehler – und du gehst.

Allerdings nur, um wiederzukommen, noch intensiver.

Natürlich kracht es zwischendurch immer mal wieder, aber mich verlässt nicht und nie mehr das Vertrauen, dass es dich gibt, dass du nach wie vor hinter mir stehst, um mich zu stützen, und dich vor mich stellst, um mich zu schützen. Wehe denen, die sich dazwischenstellen wollen. Das ist dein Signal an mich und die Welt.

Du weißt, dass ich nicht annähernd ein guter Bruder für dich war und dass ich das auch nie mehr sein kann? nicht, weil ich nicht will, nur, weil ich nicht wusste, wie man das macht. Heute, wo’s zu spät ist, wüsste ich das: ich müsste nur ein bisschen mehr wie sein wie du bist. Du weißt, dass ich noch weitermachen will und kann, solange dein Bauchgefühl und deine Augen dir genau das sagen? Du weißt, dass ich dich liebe, und dass, wenn ich könnte, ich dir helfen würde, die nächsten Jahre zu überstehen?

Alles Gute zum Geburtstag, » Alfis kleine Schwester

Dein kleinster Bruder

Nur eine Anmerkung

Samstag, den 28. Februar 2009

Heute, wo ich vor Energie sprühe, niemand sonst da ist, ich den ganzen Tag gutgelaunt bin und nicht weiß, was ich vor lauter lauter machen soll …

meldet sich niemand, kommt neimand außer Pe und Krümel vorbei. Das ist natürlich euer Risiko. Morgen bin ich vielleicht müde, desolat oder es sind mir zu viele Leute da, oder ich bin nicht mehr auf der Liste zu finden. Schade.

Ãœberalf

Samstag, den 28. Februar 2009

So ganz geht mein Plan nicht auf, leider. Die folgenden sind die Statements, die ich (bis jetzt) bekommen habe. Wer noch einsteigen möchte, ist herzlich willkommen:

Ich schrieb:

Moin Moin,

kleine Bitte: Würdet ihr euch kurz Zeit nehmen und einen kleinen Erlebnistext über mich schreiben? Wie ihr mich hier erlebt (habt)? Muss nicht länger als vier, fünf Sätze sein – kann aber gern. Das würde ich dann als Zusatz zu den Selbstbeschreibungen von mir ins Blog setzen.

Nehmt kein Blatt vor den Mund, schreibt, was euch auf- und einfällt, ja? Das Ganze dann bitte per eMail an

» ich@alfred-lohmann.de

Dankeschön!

Selbstverständlich landeten zwei Antworten in meinem Googlefach … Kann also sein, dass auch andere da ankamen und als Spam vernichtet wurden.

Jedenfalls: Die angekommenen Statements.

· Zippi schreibt

Mein Empfinden über deine Person ist nicht in Worte zu fassen. Deine ganze Situation ist wohl das Schwerste, was ein Mensch durchmachen muß. Deswegen freue ich mich, wie leicht du es deiner Umwelt machst, mit der Situation umzugehen. Eigentlich möchte ich dich trösten und mit dir traurig sein … aber wenn ich dich dann sehe, ist es viel schöner mit dir zu lachen und albern zu sein … Dieses Gefühl gibst du mir. Echt toll! Obwohl wir in den letzten Jahren keinen Kontakt hatten, fühle ich mich bei dir Willkommen. Selbst wenn es nicht so wäre, bist du ehrlich genug und sagst es.

Ich drück dich und denke ganz feste an dich.

· bibib schreibt

Wie ich dich im Hospiz erlebt habe? Vollkommen anders, als ich es mir erwartet hätte. Ich war verblüfft von deiner Ruhe und Lockerheit. Ehrlich gesagt war ich am ersten Abend sogar verwirrt, weil ich damit nicht gerechnet hatte. Aber gut – umso besser! Du hast auf mich einen heiteren und entspannten Eindruck gemacht. Und unheimlich gelöst, das war schön.

· OpaRolf schreibt

Gerne,
ich habe dich als einen „neuen“ Alf erlebt – ausgeglichen und mit sich selbst im Reinen. Du strahlst eine innere Ruhe und Ausgeglichenheit aus, die ansteckend ist. Ich weiss noch, was für Ängste ich vor meinem ersten Besuch hatte. Wie sollte ich mich dir gegenüber verhalten? Ich war froh, das ich nicht alleine kommen musste, sondern, das Uli mitfuhr.Aber nach dem ersten Besuch war mir schon klar, das ich unbedingt beim nächsten Male alleine kommen musste -was ich ja auch tat. Ich bin ja sonst ein recht mundfauler Typ und Gespräche und Besuche sind mir eher zuwider – aber der letzte Besuch ging so schnell vorbei, das ich über mich selbst erstaunt war. Ich freu mich schon aufs nächste Mal.

· Und miriam schreibt:

Jetzt einfach mal frei Schnauze …

Expatient, nun Freund!!! einfach in mein Herz geplumpst, weil du so herzzerreißend – sympathisch – bekloppt – angenehm – guttuend und bereichernd bist, wie kam es dazu? Das mit uns? Was soll das?

Hm … als Patient sehr sympathisch, freute mich auf jeden Hausbesuch, dann plötzlich diese Nachricht, dass du im Hospiz ist … keinen sehen willst … ich war echt saufroh, erstmal diesen Grund der Unterschriften gehabt zu haben. Da konntest du nicht nein sagen 😉 hab dann die Chance ergreifen können, mich anzubieten für ’ne Masage, um so den Kontakt halten zu dürfen … dir was Gutes tun zu können.

Wollte dir nettem Typen nahe sein, ernsthaft … aus …. tja, was für’n Grund? Ich weiß es nicht … ich kann’s nicht sagen! Weil es sich einfach richtig anfühlt.

Mittlerweile, weil ich dich gerne lachen sehe und mir selbiges guttut. Weil du mich bewegst und berührst, mir wichtig bist. Weil du herrlich ehrlich bist.

Geniesse die Zeit mit dir seeeeeeeeeeeehhhhhhhhhhhhhhrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr, freue ich mich, ein kleiner Teil in deinem Leben sein zu dürfen. Mag dich sau super duper doll mega gerne.

Fertig.

Naja. schüss und gute Nacht

Die Schmandtorte mach ich doch erst morgen.

· canonier Uli schreibt:

Ich muss erst mal was vorweg schicken. Ich begleite dich ja jetzt schon ein Stück deines Weges, wie sagt man, in guten wie in schlechten Tagen. Zweifelsohne hast du die Guten hier. Das mag auf den ersten Blick makaber klingen, aber haben wir eigentlich allein jemals bessere, intensivere Gespräche geführt? Mein Eindruck: Du bist reflektierter. Du lässt die Vergangenheit revuepassieren und schwelgst zurecht darin, du fühlst dich wohl im Jetzt und Angst vor irgendeiner Zukunft hast du nicht mehr. Ich möchte sogar soweit gehen und sagen: Das Erlebnis hat, für mich, Vorbildcharakter.

Dankeschön an euch … Wenn ihr das wirklich so seht … Wow. Meine Mama wäre jetzt wahrscheinlich sehr gerührt, mein Papa würde im weißen Unterhemd homer-mäßig mit der Couch verwachsen sagen: Ah, Hüer doch op. Ich jedenfalls bin gerührt. Ohne euch alle … wer weiß.

Unterwegs mit Krümel

Samstag, den 28. Februar 2009

Nachdem ich ja gestern eher niemanden fand, der mit mir mal losfuhr für ne Halbe/Dreiviertelstunde, frug ich meine kingtress, die sich heute morgen ab halb neun Zeit nahm.

Vor Aufregung konnte ich vorher nicht schlafen wurde mehrfach wach, bis ich dann um 4.30 Uhr wach blieb. Als Heinz Willi mir kurz darauf das Müsli fertig machte, war klar: Zurück in die Heia geht nicht. Ich war ja auch wach. Trotzdem musste Krümel mir beim Frühstücken ab 8.30 zugucken (soll sie lieber selbst erzählen)

Wir waren im TEDI, KIK, TAKKO und KAUFLAND, liefen wie die Irren durch die Gänge, grabschten Zeugs aus den Regalen, probierten Hüte, alberten rum … so klasse, Krümel. Genau das hat der Doc mir verschrieben, genau das wollte ich haben. Und den Gürtel, genau.

Nach ’ner Stunde etwa waren wir wieder im Hospiz, probierten das Gekaufte aus und an und zerkauten es. Hinweis an Mama Krümel: Ich sagte ihr, dass sie die Creme besser nicht serviert. Wirklich. Außerdem hat Krümel Mineralmangel:Weiße Fleckchen auf den Fingernägeln. Wollte ich nur mal gesagt haben …

Zuerst aber: Metasta und Krümel in:

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